Vorgehensweise: da wir selber alle Caches im Lauf der Jahre persönlich gemacht haben, kennen wir die Caches, das Gelände und die lokalen Gegebenheiten. Wir haben anhand der Fundlogs die geloggten Caches in Gruppen eingeteilt:
- den (zweiteiligen) Powertrail am Panoramaweg, bei dem (bis zu) 72 von 74 Dosen geloggt wurden plus „Beifang„, also Caches, die mehr oder weniger direkt am Powertrail liegen
- T5-Trail umfasst die Caches des (leider jetzt archivierten) T5-Trails bei Niederalfingen und nahe gelegenen „Beifang“
- Unterkochen beinhaltet 17 Caches in und um Unterkochen, darunter 10 teils sehr knackige Multis mit T>=3, also etlichen Kilometern und einigen Steigungen
- Ost sind 10 Tradis um Pelzwasen und Taufbachtal, die fast alle als Drive-In mit dem Auto oder wenigen Minuten Fussweg machbar sind und die anderen Drive-Ins, über 30 Caches quer durch Aalen, Wasseralfingen, Hüttlingen, Hofen,… unterschiedlicher Cachetypen, die aber alle recht gut als Drive-In mit dem Auto oder allenfalls kurzen Fußwegen zu machen sind. Hier sind auch die Strecken zwischen den einzelnen „Abschnitten“ eingerechnet.
- Nachtcaches der Serie um „Dr. Cannibal“
Alle untenstehenden Kalkulationen gehen von normalen Klima- und Witterungsbedingungen aus, berücksichtigen also NICHT, dass an diesem Tag die Temperaturen nahe um den Gefrierpunkt herum waren und es schneite. Für Drive-Ins ist das vernachlässigbar, beim doch teilweise heftigen Gelände und den T5-Caches kann es schon einen Unterschied machen.
1. Powertrail mit „Beifang“
Start in Unterkochen, dann über den Panoramaweg durch Mantelhof, das Industriegebiet, Unterrombach, durch den Wald bis nach Westheim. Länge – laut Angaben der Owner in den beiden Bonus-Listings – sind zusammen 22,4km. Die Strecke ist auf gut ausgebauten Wegen zu laufen, in der Gruppe sind 4km/h realistisch, auch unter Berücksichtigung der teilweise vorhandenen Steigungen. Das sind dann knapp 6 Stunden.
Alle Caches des Powertrails sind als „?“ angegeben, die zum Großteil zuhause gelöst werden können. Ein paar dieser „?“ verbergen jedoch kleine Multis, die etwas mehr Sucherei, Pausen, etc. erfordern. Rechnet man pro geloggtem Cache noch 1 Minute dazu plus 2 Minuten je nicht gefundenem Cache oder „Multi“, Earthcache oder Wherigo, dann kommt man auf etwa 100 Minuten, in Summe ergibt sich für den Powertrail mit Beifang ein Zeitbedarf von mindestens 7,5 Stunden.
Persönlich haben wir nicht dieses Tempo erreicht, sondern deutlich mehr Zeit mit Sucherei verbracht. Wir wissen aber auch, dass in einer Gruppe erfahrener Cacher manches schneller gehen kann.
Doch wie schnell war das Team vom 17.2.? Erfreulicherweise hat ein Teammitglied etliche Fotos vom 1. Teil des Panoramawegs zu den Logs eingestellt. Bei diesen kann man anhand der im Bild enthaltenen Uhrzeit der Aufnahme und dem Aufnahmeort (die dargestellten Motiven, die Zuordnung zu den Caches stimmt nicht immer) für den ersten Teil des Panoramawegs folgenden zeitlichen Verlauf konstruieren:
Die Strecke umfasst ca. 9 km, dafür war das Team etwa 4 Stunden und 20 Minuten unterwegs und konnte hier knapp die Hälfte der Caches des Panoramawegs (mit Beifang) besuchen. Rechnet man das (mittels Dreisatz) auf den kompletten Powertrail um, kommt man auf eine Zeit zwischen 10 und 11 Stunden.
=> unsere ursprüngliche Rechnung ist etwas optimistisch!
2. T5-Trail und Beifang
Der T5-Trail umfasst etwa 15 T5-Caches, darunter auch ein paar „Multis“ mit mehreren „Kletteraufgaben“. Wenn man alle Caches besucht, ist man zu Fuß mindestens 6km unterwegs, entsprechend ca. 90 Minuten reiner Gehzeit (einwegs). Wenn man pro T5er im Schnitt nur 10 Minuten ansetzt (ist von Profis machbar, aber auch nicht von uns), kommen 150 Minuten dazu. Macht in Summe mindestens etwa 4 Stunden.
Theoretisch könnte man auch den Trail von einem Ende angehen, zur Hälfte machen, zurück zum Auto laufen, ans andere Ende des Trails umparken und von dort aus den Rest machen. Das verdoppelt die gelaufene Strecke nicht ganz, bringt aber auch keinen wirklichen Zeitgewinn.
3. Unterkochen
Alle Caches führen in die (oft bewaldeten) Höhen rings um Unterkochen. Wenn man alle Caches regulär und einzeln macht, kommt man auf eine Dauer von mindestens 12 Stunden (die jeweils kürzesten angegebenen Zeiten aus den Listings und Logs). Wir selber waren zusammen etwa die doppelte Zeit unterwegs, teilweise musste mehr gesucht werden oder es lief nicht optimal.
Alleine „Schättere“ ist ein T5 mit zwei „Abseilern“ am Unterkochener Viadukt und einem Tunnel. Je nach Route braucht man alleine für die Multis 20-30km und viele, viele Höhenmeter. Alle diese Caches an einem Tag „regulär“ zu machen, ist unserer Meinung nach im Winter unmöglich, weil manche Stages zu dieser Zeit schneebeckt waren. Auch im Sommer ist es an einem Tag eine echte Ochsentour. Man muss manche Steigungen doppelt gehen, da die Cacherouten sich zwar manchmal kreuzen, aber wenn man die Caches regulär macht, kann man das ja nicht wissen. Dann startet man im Tal, erklimmt die Höhe, nimmt vielleicht einen Tradi mit, steigt dann aber wieder ab ins Tal. Und dann geht es zum nächsten Cache wieder hoch….
Als Alternative gibt es natürlich die „Datenbank“ oder „Liste“, in der die Finalkoordinaten enthalten sind. So etwas gibt es, egal ob „zentral“ oder dezentral in Form von privaten Datenbanken. Wenn man nur die Finals anfährt, bzw. angeht, kommt man um manche Steigungen auch nicht herum, spart sich aber viele doppelte Wege, Abseiler oder andere kritische Stellen. Man kommt dabei dann natürlich auch nicht an nahe an Stages gelegenen Caches vorbei, die man sonst auch einfach mitnehmen könnte. Und man braucht auf diese Weise auch nicht alle Caches einer Serie, um den Bonus zu finden…. Für diese „Sparvariante“ ist man dann aber immer noch 3-4 Stunden unterwegs.
Bei ein paar Caches dieses Bereichs haben wir am 19. und 20.2., also 2-3 Tage nach dem (angeblichen) Besuch die Spuren im Schnee gesucht, aber an den untersuchten Stationen keine gefunden. Das spricht eher für die Variante 2. An Finals gefundene Spuren waren von 1-2 Personen, definitiv NICHT von 15 Cachern. So etwas läßt natürlich Raum für Spekulationen….
4. Aalener Osten und „Drive-Ins“
Die 10 Caches im Osten sind großteils gut mit dem Auto erreichbar. Zusammen ist man mit dem Auto knapp 9 km unterwegs. Wenn man für Anhalten, Aussteigen, zum Cache laufen, Suchen, Loggen, wieder verstecken, zum Auto laufen und weiterfahren für die einfachen Caches und nahe dem Parkplatz je 3 Minuten rechnet, für die, bei denen man etwas weiter laufen muss je 5 Minuten, dann kommt man inklusive Fahrzeit (nur in Wohngebieten) auf eine Zeit von mindestens 1 Stunde (wenn alles gut läuft, keine Muggel Wartezeiten bedingen, etc.).
Die 30-40 sonstigen „Drive-Ins“ (je nachdem, ob sie auf einem Abstecher vom Panoramaweg oder auf dem Weg zu bzw. von den anderen Touren mitgemacht werden, ist man nochmals mindestens 30 km und geschätzt mindestens 3-4 weitere Stunden unterwegs. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass manche der Caches (z.B. „Altpapiersammlung Bonus“) nur gemacht werden können, wenn man entweder im Vorfeld die 4 zugehörigen Caches der Serie „Altpapiersammlung“ gefunden hat (hier nicht der Fall) oder die Finalkoordinaten sich anderweitig beschafft hat.
In Summe kommt man dann auf diesen Teil auf mindestens 4-5 Stunden!
5. Nachtcaches
Wenn man die 4 Nachtcaches der „Dr. Cannibal“-Serie regulär macht, braucht man mindestens 2 Stunden. Man kann hier auch deutlich länger unterwegs sein, aber wenn man Such- und Rechenzeiten minimiert und ein hohes Marschtempo vorlegt, kann man es schaffen.
Falls man dann sogar zufälligerweise sogar weiß, wo man hin muss, also nur die jeweiligen Finals ansteuert, dann kann man sogar in einer halben Stunde fertig sein.
Fazit
Rechnet man nun die Zeiten zusammen, so ergeben sich folgende Varianten:
Alles zusammen regulär gemacht: 7,5+4+12+5+2=30,5 Stunden. Ohne Pausen. An einem Tag??
Mit „Sparvariante“ bei 3 und 5: 7,5+4+3+4+0,5=19 Stunden. Auch noch ganz viel für einen Tag, vor allem, wenn man noch aus dem Remstal anreist und den Panoramaweg gegen 10 Uhr begonnen hat (Schätzung aufgrund der Bilder).
Alle Sparvarianten und ohne Unterkochen: 7,5+4+4+0,5=16 Stunden
=> die zeitliche Abschätzung ist schon sehr wohlwollend ausgelegt, was uns durch das cachende „Team“, bzw. deren Bilder auch bestätigt wurde.
=> es ist nach unserer Sicht unmöglich, die teilweise über 160 für einen Tag geloggten Caches auch wirklich alle persönlich besucht zu haben, egal ob die Caches dabei „real“ gemacht wurden oder die Finalkoordinaten sonstwie besorgt wurden!
Disclaimer
Die genannten Entfernungen sind aus Google Maps anhand der kürzesten erlaubten Route, die angesetzten Zeiten sind möglich, wenn auch nicht unbedingt wahrscheinlich. Bei vielen unserer Touren läuft die Trackaufzeichnung eines Garmin GPS-Geräts mit, in allen unseren Touren, die wir zum Vergleich herangezogen haben, waren wir langsamer.
Sollten wir hier irgendwo komplett daneben liegen, sind wir gerne zur Korrektur bereit. Am besten sind natürlich aussagekräftige, neutrale Daten: GPS-Tracks, Bilder von Start und Ende einer Strecke (wie hier das Teilstück vom Panoramaweg),… Bitte einfach kommentieren!